Jeden Abend zwischen 18 und 20 Uhr wird der kleine Platz an der Viersener Straße/Ecke Kaiserstraße zu einem Versammlungsort. Aber nicht der Protest bringt hier Menschen jeder Altersklasse zusammen, sondern der Wunsch nach zwei Stunden Entspannung und Spaß. Dafür lassen sie sich Geschichten erzählen, die spannend, romantisch, anrührend oder einfach nur zum Lachen sind. In den sieben Kinosälen des Comet-Cine-Centers werden jeden Tag solche Geschichten erzählt.
„Kino sollte in der Stadt ein Treffpunkt sein“, findet Hans-Jürgen Brandtner, Geschäftsführer des Comet-Cine-Centers. Vor 15 Jahren hat der Unternehmer den Filmpalast in direkter Nachbarschaft der Mönchengladbacher Altstadt gebaut, seit fast 30 Jahren ist er schon im Kino-Geschäft. Er kennt sich mit den Kundenwünschen aus. „Es reicht nicht, wenn Sie sieben Blockbuster haben, die dann mehrere Wochen laufen“, ist seine Erfahrung. Die Wünsche der Kino-Besucher sind vielfältig und jeder will für seinen Geschmack etwas finden.
Für die richtige Mischung machen Hans-Jürgen Brandtner und sein Team einmal im Jahr einen richtigen Filmmarathon. Bei der großen Filmmesse schauen sie sich die Trailer der Streifen an, die in den kommenden Monaten auf den deutschen Markt kommen. „Jeder ist 20 Minuten lang, um einen Eindruck zu vermitteln“, erzählt der 63-Jährige. Aus 300 bis 400 Trailern sucht das Comet-Cine-Center-Team das passende Angebot für die kommenden Monate aus. Jeder in seinem Team hat andere Vorlieben: Der eine mag Action, der nächste romantische Komödien oder Animationsfilme. „Unsere jungen Mitarbeiter finden andere Filme gut als die älteren“, weiß Brandtner. So ist für alle etwas dabei.
Der Kino-Kenner selbst liebt Filme, bei denen er lachen und weinen kann. Die französische Erfolgsproduktion ‚Ziemlich beste Freunde‘ ist so einer – und er ist ein gutes Beispiel dafür, wie so mancher Film erst vom Publikum entdeckt werden muss. „Hier war am Anfang klar, dass er nicht gleich zum Kassenmagneten wird. Erst als einige Leute ihn gesehen und anderen davon begeistert erzählten, wurde der Film ein Erfolg“, sagt der Unternehmer.
Um sein Kino auch wirklich zu einem Treffpunkt in der Stadt zu machen, kreiert der Cineast verschiedene Events. Mal kommen Schauspieler und Regisseure zur Autogrammstunde, einmal im Monat findet die Ladies Night statt, in der Reihe Filmauslese kommt das Programmkino zu seinem Recht, im Afterwork-Kino läuten die Traumfabriken den Feierabend ein und in den Vorpremieren können Kino-Freunde schon vor dem offiziellen Start den neuen Streifen sehen.
Dazu gibt es viele Veranstaltungen, die auf den ersten Blick mit Kino gar nichts zu tun haben: Manager können sich bei einer Vortragsreihe selbst optimieren, Opernfreunde nehmen an den Bayreuther Festspielen und den Vorstellungen der Metropolitan Opera teil und Ballettfreunde besuchen in Gladbach das Bolschoi Theater. „Das Besondere daran ist ja, dass man auch einen Blick hinter die Kulissen werfen kann, wenn in den Pausen die Interviews mit den Künstlern stattfinden“, sagt Brandtner. „Es gibt viele Leute, die ihren Platz gar nicht verlassen.“
Getreu dem Motto für 2012 ‚Wir lieben Emotionen, Action, Komödie, Thriller und Drama. Wir lieben Abenteuer, Romantik und Leidenschaft. Wir lieben ganz großes Kino.‘ soll das Programm noch erweitert werden. Zurzeit sucht der Unternehmer Möglichkeiten, um auch kleinere Veranstaltungen anbieten zu können. Die Verhandlungen um Haus Zoar laufen und auch mit anderen Veranstaltern wie dem Management des Hockeyparks ist er immer wieder im regen Gespräch, um neue Formate zu entwickeln. „Mit unserer Geburtstagsparty am 19. September stellen wir eine unserer neuen Ideen vor“, sagt der Kino-Betreiber mit verschmitztem Lächeln. „Das wird eine richtig gute Überraschung.“
Garnet Manecke
 
Comet Cine Center
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