Waren Sie auf die Fußball-EM gut vorbereitet? Damit meine ich nicht allein, ob der Fernseher lief, das Bier kalt stand und die Würstchen auch für den Überraschungsbesuch ausreichten. Die Frage war: Wo gucken wir? Sitzen wir auf der Terrasse oder kuschlig warm und trocken auf der Couch, denn die Meteorologen wussten die Wettervorhersagen ebenso spannend wie die Meisterschaft zu gestalten. Meine Männer belächelten diese Überlegungen und waren sich einig, dass ein Deutschlandspiel hitzig genug sein würde, es auf der Terrasse zu erleben.

Da war es wieder, mein Stiefkind Terrasse. Hier klaff en nämlich momentan Wunsch und Realität weit auseinander. Schwärmen Sie auch für schöne Balkone und Gärten und geraten ins Träumen, wenn Sie bunte Zeitschriften und Werbebroschüren durchblättern, aus denen uns Fotos anstrahlen, die an Sonne und Urlaub erinnern? So ein Bild meiner Terrasse habe ich klar im Kopf, nur leider nicht vor der Tür. Weil ich damit nicht allein bin, habe ich beschlossen, ein paar Gedanken mit Ihnen zu teilen und den Sommer vor dem Haus entspannt und fröhlich zu genießen. Wenn Mann zur Fußball-EM keinen neuen Fernseher angeschaff t hat, investiert Frau vielleicht in Freiluftmöbel. Viele tun das gerade zum Saisonende, da über den Sommer das ein oder andere Teil verschlissen wurde und die Aussicht auf ein Schnäppchen größer ist. Dabei ist es ratsam, besonders bei witterungsbedingt stark beanspruchten Materialien, auf Qualität zu setzen. Bevor Sie herzklopfend vor manch einem Möbel stehen und nicht widerstehen können, es sofort mitzunehmen, klären Sie bitte folgende Fragen:

Gibt es genug Platz? Macht der Einsatz von Klapptisch und Klappstühlen Sinn? Messen Sie vorher alles aus und verschaff en Sie sich einen Überblick. Passt das Objekt der Begierde zum vorhandenen Mobiliar, beziehungsweise zum Boden?

Wie schwer sind die Möbel? Hochlehnige Massivholzstühle oder auch Eisenmöbel kann man aufgrund ihres Gewichts oft nur mühsam bewegen. Möbel aus Aluminium sind nicht nur sehr leicht und stabil, sie sind außerdem witterungsresistent gegen Feuchtigkeit, Hitze und Frost. Schicke Alumöbel findet man zunehmend in Kombination mit Holz und Kunststoff gewebe.

Kann man die Stühle stapeln? Denn damit sind sie platzsparend und passen auch auf kleine Terrassen und Balkone.

Wie groß ist der Pflegeaufwand? Favorisieren Sie den Klassiker unter den Gartenmöbeln, nämlich Massivholz, sollten Sie unbedingt die hiesigen oft misslichen Witterungsverhältnisse beachten, denn Holz ist pfl egeintensiv. Möblieren Sie die Nordseite, würde ich eher von Holzmöbeln abraten, da sie wegen der fehlenden Sonne schlecht trocknen und leicht vermoosen. Dann heißt es alljährlich reinigen, schleifen, ölen oder lasieren. Pfl egeleicht hingegen sind Aluminium und hochwertiges synthetisches Flechtwerk. Hier reicht meist ein feuchtes Tuch, um den Schmutz zu beseitigen. Auch verunreinigte Stoff e wie Aufl agen, Sonnenschirme oder Markisen sollten immer erst trocken abgebürstet und dann mit klarem Wasser gereinigt werden. Scharfe Reinigungsmittel schädigen die Materialstruktur. Der Stoff wird wasserdurchlässig oder die Farbe verbleicht.

Was passiert mit Möbeln und Auflagen im Winter?Holzmöbel sollten nicht ganzjährig draußen stehen. Textile Aufl agen kann man in den Sommermonaten in einer Truhe, die ebenfalls im Freien steht, aufbewahren, aber über den Winter müssen sie absolut trocken gelagert werden. Und wenn Sie demnächst wieder einmal von karibischen Traumterrassen auf Hochglanzfotos geblendet werden, denken Sie einfach daran, dass man Ihnen nur einen Ausschnitt präsentiert. Die Putzaktion dafür hat möglicherweise länger gedauert, als ein deutscher Sommer Sonnenstunden zählt – und ein kleines Sommerglück finden wir ebenso auf einer gemütlichen Bank auf Balkonien oder vor dem Haus.

Ihre

Katrin Hoppen

kh@urbano-magazin.de