Schon seit Jahrtausenden werden Körperstörungen mit speziellen Handgriffen wie Ziehen, Drücken etc. behandelt. Auch in Deutschland beschäftigen sich Ärzte, Physiotherapeuten und Heilpraktiker mit der sogenannten manuellen Medizin (MM). Bei ihr wird der menschliche Körper ganzheitlich betrachtet und mit der Hand (lat. manus) untersucht. Dabei wird die Schmerzursache, die oft weit entfernt vom Schmerzgebiet liegt, ermittelt. Häufig liegt die Ursache von Kopfschmerzen zum Beispiel in Dysbalancen der Körperstatik oder an einer Funktionsstörung des Kiefer-Zahn-Systems. Aus der manuellen Untersuchung resultiert dann der Therapieansatz. Durch bildgebende Verfahren wie NMR (nuclear magnetic resonance) oder Röntgen wird die Diagnose erhärtet.
Manuelle Medizin ist immer eine Behandlung von außen und nicht invasiv. Auch wenn es osteopathische Methoden gibt, die innere Organe oder Verklebungen therapieren, wird vor allem der Bewegungsapparat behandelt. Ein ‚Bewegungssegment‘ beschreibt dabei ein Gelenk mit all seinen umgebenden Strukturen. In der Therapie soll die pathologische Bewegung ausgemerzt werden, um wieder ein normales Gelenkspiel herzustellen. Meist liegt der Patient auf einer Liege, um chiropraktisch behandelt zu werden.
Ein Beispiel manualtherapeutischer Techniken ist die Osteopathie. Hierbei können gestörte Bewegungsabläufe durch den Therapeuten manuell korrigiert werden, um Selbstheilungsmechanismen zu aktivieren.
Mittlerweile gibt es – vor allem aus Amerika – Geräte, die die Behandlung vereinfachen. In der Orthopädischen Privatpraxis am Nordpark wird seit Januar 2011 mit großem Erfolg die SpineMed-Methode bei chronischen Wirbelsäulenbeschwerden angewendet. Bis zu 80 Prozent der Betroffenen waren danach beschwerdefrei, auch bei jahrelang andauernden Schmerzen.
Die therapeutischen Behandlungsmethoden sind extrem mannigfaltig und häufig führt nur die Kombination verschiedener Methoden zu einer guten Linderung der Beschwerden.
Dr. med. Peter Beckers